Auszüge aus der Trägerlösung

Hunger

 

 Sehet da, ein wollust Weib.

Dort vor den Zinnen der Lust.

Kühle Blässe im Gesicht.

Haut von Seide decken rote Eingeweide.

Adelsblick im Schein der Sonne.

 

Ich geh zu ihr, berühr sie kaum.

Alles wie ein Traum.

 

Begehren darf ich nun die edle Dame,

sie begehren und daraufhin aufs Köstlichste verzehren.

 

In Hals und Brüste schnell gebissen.

Das heiße Blut dem Körper ganz entrissen.

Bis auf den letzten Tropfen ausgeleckt.

 

Die tote Hülle fest umklammert.

Losgelassen sackt sie nieder, wie ein verblühter Flieder!

Wien

  

Wien du Stadt, du meine Stadt, ich habe

dich niemals satt.

Du bist so lieblich wohl gesonnen und

deshalb hast du mich gewonnen.

 

Die Donauauen, der wilde Wein, komm

ich lad dich ein, ich lad dich ein zu mir

und lieblich voller Gier bin ich bald in dir.

 

Die Stadt hat uns verzaubert.

Der Prater und die Buschenschanken,

niemand wird uns weisen in die Schranken.

 

Fashion Club, Apostelkeller und Aidas

Sorte, mir fehlen ganz und gar die Worte.

 

Lecker und ganz fein sind diese Orte, die

ich alle horte.